Die estnische Küche war schon
immer durch einfache Zubereitung und schlichte Zutaten geprägt. Dennoch ist sie
köstlich – denn die Esten verwendeten für ihre Gerichte alles, was auf dem
Feld, im Wald, im Garten und auf dem Hof wuchs und lebte.
Das Gasthaus Kolu im Estnischen Freilichtmuseum hat eine kleine Auswahl traditioneller estnischer Gerichte zusammengestellt und lädt Sie herzlich ein, diese Spezialitäten zu genießen, die man heute nur noch selten kosten kann.
SPEISEKARTE
Region Lääne-Virumaa
Roggenbrei
Trotz der ungünstigen Wachstumsbedingungen für Roggen in Nordestland wurden Roggengerichte vor allem an der Nordküste häufig zubereitet, wo Fischer ihren Fang gegen Roggen eintauschten. Der herzhafte Roggenbrei wird heiß serviert, traditionell mit Butter, gebratenem Speck und frischer Milch.
Setomaa – Heimat der Setukesen
Steinpilzsuppe
Die Gerichte der setukesischen Küche zeigen deutlich den Einfluss der russischen Kochtradition. In jedem Haushalt gab es Pilze – Steinpilze, Milchlinge, Fichten-Reizker sowie eine Vielzahl an Waldbeeren.
Fleischgerichte sind in der traditionellen Küche der Setukesen deutlich seltener als bei den übrigen Esten.
Insel Saaremaa
Auf Saaremaa werden bis heute verschiedene Arten von Knödeln, sogenannte käkid, gekocht: weiße (Mehlknödel), rote (Blutknödel) und im Vergleich zum übrigen Estland die besonderen riivipaldid – geriebene Mehlknödel mit Kartoffeln. In der Region Sõrvemaa nennt man die käkid bis heute nach schwedischem Vorbild paltid, in West-Saaremaa heißen sie pallid, mancherorts sogar limbud (in der Gemeinde Mustjala auch klimbid), während sie in Ost-Saaremaa heute schlicht käkid genannt werden.
Nordestland
Küpsik
Fischerfamilien backten frischen oder gesalzenen Hering im Ofen auf einer Schicht Stroh. Dieses Fischgericht wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts an Festtagen zubereitet. In Kuusalu wurde dieses gebackene Fischgericht küpsik genannt – abgeleitet vom estnischen Wort küpsetama („backen“).
Region Ida-Virumaa
Kohlpirogge (Kohlbrot)
Die Avinurmer Kohlpirogge (in anderen Teilen Estlands auch als Kohlbrot bekannt) ist ein hausgemachtes Roggenbrot aus gesäuertem Teig, gefüllt mit Sauerkraut und Speck. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war sie vor allem als Reiseproviant der Hausierer aus der Region Avinurme bekannt, das auf langen Marktfahrten gegessen wurde.
Region Mulgimaa
Mulgi-Kuchen
Der Mulgi-Kuchen stammt aus Südestland, genauer gesagt aus der Region Mulgimaa, die dem Gebäck auch seinen Namen gab. Dieser Kuchen wurde traditionell vor allem zu festlichen Anlässen zubereitet. Er wurde zu Ostern, an Pfingsten, zu Mittsommer, bei Hochzeiten und anderen festlichen Anlässen serviert. Der Mulgi-Kuchen gehört zum immateriellen Kulturerbe Estlands.
Getränk
Honigmet
Vor dem 13. Jahrhundert war Met in Estland eines der beliebtesten alkoholischen Getränke. Nach der Ankunft der Kreuzritter wurde er jedoch vom Bier verdrängt. Die genaue Herstellung des Honigmets durch die alten Esten ist heute nicht mehr vollständig bekannt.
Preis des Menüs: 20 €
Geeignet als Mittagessen für eine Person oder zur Verkostung für mehrere Personen.