Peipussee-russisches Haus

Haus des altgläubigen Fischers Petšonkin


Das sogenannte Haus Petšonkin (nach dem Familiennamen) stammt aus der Stadt Kallaste aus dem früheren Kirchspiel Kodavere, es wurde 1863 gebaut.


Einen Grundstein für eine am Ufer des Peipussees entstandene eigenartige russische Besiedlung legten die Altgläubigen, die im 18. Jahrhundert nach der Kirchenspaltung aus Russland geflohen sind. In Dörfern am Seeufer, wo der Boden schlecht war, bekam man den Unterhalt hauptsächlich aus dem Fischfang und Gemüseanbau, später auch aus Bauarbeiten.


Das Blockhaus steht zur Straße mit der Seite, wo die Blicke von den tollen verzierten Brettern gefangen werden. Das Wohnhaus ist aus der hinteren Ecke vom Kopf des Hauses zu betreten. Die Tür öffnet sich in den Flur, in dessen hinterem Teil sich eine Abstellkammer befindet. Rechts befindet sich eine Vorzimmer-Küche, dahinter ein Zimmer, dazwischen bleibt ein Ofen. In der Küche steht ein Herd neben dem Ofen. Aus dem Flur öffnet sich eine Tür nach links, in einen überdachten, sogenannten bedeckten Hof. So kommt man mit trockenem Fuß in einen kleinen Stall, der sich auf der anderen Seite des Hofes befindet und wo es Platz für eine Kuh, ein Schwein und ein Paar Schafe oder Ziegen gibt.



Schon gewusst?


  • In den 1920. -1930.-sten Jahren gab es in Estland 10 000 Altgläubige, die 12 Gemeinden in Peipsiveere, in Tartu und in Tallinn gebildet haben.
  • Abends werden in den Familien der Altgläubigen die Lebensmittelgefässe oder Wassereimer zugedeckt und mit einem Kreuzzeichen bezeichnet, damit die bösen Geister nachts im Wasser nicht baden können oder die Lebensmittel nicht verderben.
  • Der Tag beginnt mit einer Andacht, mit der Andacht wird am Esstisch gesessen, die ernsthafte Arbeit begonnen, in den Wald oder Sumpf gegangen.
  • Die Altgläubigen haben auch ihr Geschirr gekennzeichnet, damit die Weltlichen diese nicht verwenden. Zu Gast wurde Wasser aus eigener Hand getrunken.
  • Die älteren altgläubigen Frauen singen bis heute die Volkslieder mit geistlichen Texten.
  • Gerade die Fischer an der Küste vom Peipus-See haben so manche alten Fischfangarten im Leben gehalten, darunter auch von der Generation zur Generation geschliffene Griffe vom Fischfang unter dem Eis.

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